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Tag 177: Gegen die Sonne

Morgens stoße ich relativ rasch auf einen Schotterweg, der mich hinunter nach Ljungdalen führt.

Bergab und Sonne im Gesicht. Besser geht's nicht!

Ein paar Pfützen erinnern noch an den gesterigen Regentag. Für heute aber ist gutes Wetter angesagt, und tatsächlich zeigt die Landschaft schon bald wieder ihr freundlich-goldenes Herbstleuchten.

In Ljungdalen gibt es einen Supermarkt. Genau wie Ljungdalen selbst zwar eher klein...

...doch finde ich alles, was ich brauche. Salat und Äpfel für sofort, neuen Proviant und sogar ein warmer Kaffee und Handy aufladen sind drin.

Satt und zufrieden verlasse ich Ljungdalen in Richtung Süden und zwar auf Schwedens höchstgelegener Straße.

Natürlich fängt sie nicht sofort hoch an, sondern windet sich ganz allmählich zwischen den Fichten hinauf.

Von strahlend blauem Himmel und sommerlicher Wärme zu sprechen, wäre übertrieben, doch immerhin muss ich ab und zu mal gegen die Sonne anblinzeln. Um mich wohlzufühlen, reicht das erstmal aus.

Die letzten Fichten lasse ich bald hinter mir.

Die Birken halten wie immer etwas länger durch.

Von Schwedens höchstgelegener Straße aus bieten sich herrliche Ausblicke ins Fjäll...

...und auf jede Menge strömendes Wasser. 

Nur die Wolken müssten für meinen Geschmack gar nicht so spannend aussehen.

Aber egal. So lange ich noch einen Schatten werfe, ist gutes Wetter. 

Bis in den späten Nachmittag hinein liegt die Straße sonnenbeschienen unter meinen Füßen.

Doch schon auf den letzten Kilometern frischt der Wind ordentlich auf, und pünktlich nachdem ich das Zelt aufgebaut habe, fallen die ersten Tropfen.

Laut Wetterbericht soll es die nächsten zwei Tage beinah ohne Unterbrechung regnen und ein kräftiger Südwind wird mir das Wasser mitten ins Gesicht pusten. Schöne Aussichten. Doch zum Glück führt Schwedens höchstgelegene Straße ja auch irgendwo hin. Nach Funäsdalen um genau zu sein. Das schaffe ich zwar nicht morgen, aber übermorgen. Und weil ich dann vermutlich völlig durchgeweicht sein werde, habe ich mir ein Bett im Hostel gebucht. Es wird also zunächst alles blöt und dann alles gut werden.