Nachdem die Morgensonne mein Zelt getrocknet hat, geht's los!
Bernoscha und ich bleiben der Göteborgsmoränen treu. Über Jahrtausende wurde der Rücken dieser eiszeitlichen Felsformationen als Fahrweg benutzt. Schon lange bevor es Göteborg in der heutigen Form überhaupt gab, sind Schafe, Menschen und andere Tiere hier entlang gegangen. Warum also sollte uns das nicht auch gelingen.
Und wahrscheinlich war es früher sogar schwieriger, denn ich vermute, die eine oder andere Hilfestellung ist neueren Datums.
Klar, es ist hier und da etwas rumpelig...
...und vielleicht ist es nicht die einfachste Art, um nach Göteborg anzureisen, doch dafür ist es wunderschön. Und warum einfach, wenn's auch wunderschön geht?!
Das Wetter meint es heute richtig gut mit mir. Der Frühling ist im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Weg.
Alles was heute nicht felsig ist, ist leuchtend grün...
...oder strahlend blau...
...oder beides.
Doch außer Felsen, Wasser, Bäumen und Himmel ist noch etwas passiert: Ich nehme Abschied vom Hallandsleden, der mich von Halmstad bis hierher geführt hat...
..und sage "Hej Bohusleden!"
An einem kleinen Rastplatz gehen die beiden Wanderwege ziemlich unvermittelt ineinander über.
Damit einem das auf keinen Fall entgeht, steht dort unübersehbar ein hölzernes Gebilde, das nicht genau zu wissen scheint, ob es eher Infotafel oder eher Tor von einem Wanderweg zum anderen sein will. Aber eigentlich auch egal. Viel interessanter an einem so warmen Tag wie heute ist der Trinkwasserknopf an einem kleinen Häuschen neben der unentschiedenen Tafel-Tor-Konstruktion.
Ich begrüße also die Bäume...
...und Felsen...
...und Bäume...
...und Seen von Västra Götaland...
...einzeln und in jeder erdenklichen Baum-See-...
...See-Fels-...
Felsen, Seen und/oder Bäume from dawn till dusk, könnte man sagen, und eigentlich auch from dusk till dawn, denn mein vindskydd liegt ganz offensichtlich ebenfalls auf dieser Moräne, nur habe ich sie heute etwas weniger direkt im Rücken als gestern.
Der Blick geht raus auf einen... na was wohl?
Wer sehr genau hinguckt, sieht die Oberleitungen über den Baumwipfeln in Richtung Göteborg ziehen. Doch der Waldkauz ruft trotzdem, die Frösche quaken im Sumpf und der Sternenhimmel ist perfekt. Außerdem wäre es Ausdruck einer ziemlich unschönen Doppelmoral, mich jetzt über Oberleitungen zu beschweren, um morgen auf dem Campingplatz meine Akkus wieder aufzuladen, damit ich weiter jeden Abend aus der Wildnis heraus diesen Blog schreiben kann.