Meine blau-in-blau-Prognose geht so halbwegs auf.
Schon morgens beim Einpacken gibt's das gestrige Grün nur noch vor blauem Hintergrund - mit ein paar weißen Wölckchen zwar, aber im Ganzen blau.
Trolle mit blauem Haar sind vor diesem Hintergrund so gut getarnt, dass wir sie nicht sehen können. Dafür begegnen wir gleich morgens einem mit grünem...
...und mittags einem mit cremefarbenem Haar.
Es ist fast als würde ein wenig von der blauen Farbe auf den Wald überspringen...
...und auf die Seen sowieso.
Dazu ein bisschen Bullerbü-Rot, denn das hat Schweden immer und überall zu bieten.
Was es heute Abend zumindestens für mich leider nicht zu bieten hat, ist guter Handyempfang. Weswegen ich jetzt gerade beim Bloggen nicht im Schlafsack stecke, sondern ungefähr einen Kilometer von unserem vindskydd entfernt auf einem Berg stehe und mir den nicht sehr warmen Vollmond ins Gesicht scheinen lasse.
Mal hab ich wenig Netz mal keins und ab und zu schwenke ich mein Handy in Form einer Acht. Ob sich das auf den Empfang auswirkt, weiß ich nicht. Es hat jedoch immerhin den Effekt, dass ich nicht vollständig festfriere. Gemütlich ist es trotzdem nicht. Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als mich heute kurz zu fassen.
Doch wie ihr seht entgeht euch gar nicht so viel: Noch immer sind nur die Nadelbäume grün. Das kahle Geäst der Laubbäume wirkt wie scherenschnittartig in den blau-weißen Schäfchenwolken-Hintergrund geritzt. Hier passiert erst wieder was Neues, wenn die Bäume Blätter haben.
Doch zum Glück dauert das nun wirklich nicht mehr lange. Schließlich bin ich heute acht Wochen unterwegs und habe einen schon beinah trollverdächtigen Bart.
Zwar wärmt der mittlerweile sogar ein bisschen, aber den Schlafsack ersetzt er noch nicht. Deshalb muss ich jetzt dringend wieder zu unserem Schlafplatz hinunterklettern.
Dort haben wir vorhin ein Feuer gemacht. Hoffentlich ist noch genug davon übrig, um mich ein bisschen aufzuwärmen. Ich bin nämlich, passend zur Farbe des Tages, schon ganz blaugefroren. Gute Nacht!